Aus: junge Welt Nr. 31 – 6. Februar 2012
Hagerstown. Dem mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning wird vor einem US-Militärgericht der Prozeß gemacht. Das entschied am Freitag (Ortszeit) der zuständige Heereskommandeur in Washington. Manning wird beschuldigt, mehr als 700000 geheime US-Dokumente und Videoaufnahmen von Kampfeinsätzen an die Internetplattform Wikileaks weitergegeben zu haben. Zu den 22 Anklagepunkten gegen den 24jährigen gehört auch Unterstützung des Feindes. Sollte er schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Gefängnisstrafe.
Mannings Unterstützer, die sich in der »Bradley Manning Support Group« zusammengeschlossen haben, bezeichnen das Militärgerichtsverfahren gegen ihn als ungerecht. Die Regierung schulde allen Amerikanern eine ehrliche Erklärung für diese »außergewöhnliche Vergeltungsmaßnahme« gegen Manning, sagte einer der Organisatoren, Jeff Paterson.
(dapd/jW)