Mumia Abu-Jamal ist Ehrenbürger von Paris

06.10.03 (von atlantik) Pressemitteilung des Bremer Atlantik Verlages, der die Bücher von und über Mumia Abu-Jamal veröffentlicht. / Mumia Abu-Jamals Bücher vom 8.-13.Okt. 2003 auf der Frankfurter Buchmesse in Halle 3.1 B 141

Angela Davis: »Ehrung hebt Kampf gegen die Todesstrafe auf neues Niveau«

In einem bewegenden Festakt hat die französische Hauptstadt Paris am Samstag, dem 4. Oktober 2003, unseren Autor, den unschuldig zum Tode verurteilten US-Bürgerrechtler Mumia Abu Jamal, zu ihrem Ehrenbürger erklärt.

Bevor Bürgermeister Bertrand Delanoë Medaille und Urkunde an Angela Davis übergab, betonte er, die Anwesenden seien in diesem Moment mit ihren von Zuneigung getragenen Gedanken bei Mumia Abu-Jamal. »Für ihn haben wir uns heute hier versammelt und für die Werte, die die Stadt Paris vertritt. Unsere Stadt hat sich für das Leben entschieden, als sie mit dazu beitrug, die Todesstrafe in Frankreich abzuschaffen«, sagte Delanoë, Mitglied der Parti Socialiste, bevor er unter dem Beifall der zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland im überfüllten Festsaal des Rathauses die Todesstrafe als »Barbarei« geißelte. Er wies darauf hin, 1971 sei Pablo Picasso der zuletzt auf diese Weise Geehrte gewesen. »Wir nehmen diese gute Tradition wieder auf und ehren Mumia. Seine Geschichte veranlaßt uns dazu, uns in diesem Akt der Solidarität auf unsere grundlegenden Werte zu besinnen: Leben, Recht und Würde des Menschen. An der Seite von Mumia werden wir für die Abschaffung der Todesstrafe eintreten!«

Die weltbekannte amerikanische Bürgerrechtlerin Angela Davis erklärte, Mumia sei sich der Ehre bewußt, Bürger der Stadt zu werden, die Synonym sei für die Französische Revolution und den Widerstand gegen die faschistische deutsche Okkupation. »Und ich selbst werde an die mutigen Einwohner von Paris erinnert, die vor dreißig Jahren zu der siegreichen Bewegung gehörten, die mich aus dem Gefängnis befreit hat.« Der langanhaltende Beifall zeigte, daß für die Anwesenden dieser Sieg über die rassistische Justiz der USA unvergessen ist. »Mumia hat uns durch seine Worte gezeigt, daß es für uns nach dem 11. September 2001 nicht um Nationalismus, Fremdenhaß und Gewalt gehen darf, sondern um einen Geist des Friedens und internationaler Solidarität.« Die Ehrung beziehe deshalb auch ausdrücklich seine Arbeit als Journalist und Autor mit ein, der sich aus dem Todestrakt in den Lauf der Welt einschalte. »Sie haben mit Ihrer Entscheidung den Kampf gegen die Todesstrafe auf ein neues Niveau gehoben!«

Danach wurde die Stimme Mumia Abu-Jamals mit seiner Dankesbotschaft eingespielt, die wir im Anschluß an diese Pressemitteilung dokumentieren.

In Deutschland ist Mumia Abu-Jamal Ehrenmitglied der IG Medien/Fachgruppe Journalismus Berlin-Brandenburg und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/BdA). Im Mai 2001 erhielt er den Lübecker »Erich-Mühsam-Preis«.

Der Verlag freut sich über die neue Ehrung gemeinsam mit dem »Bundestreffen« der Komitees zur Abschaffung der Todesstrafe und den vielen Menschen, die sich auch in Deutschland in den vergangenen 14 Jahren für die Freilassung Mumia Abu-Jamals eingesetzt haben und nicht nachlassen in dem Bemühen, seine Freiheit zu erlangen.

Atlantik Verlag
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Mumia Abu-Jamals Bücher auf der Frankfurter Buchmesse: Halle 3.1 B 141
Weitere Infos und Fotos der Kampagne gegen die Todesstrafe auf www.mumia.de[2] und www.indymedia.org[3]


Links im Artikel: 3
[1] http://www.atlantik-verlag.de
[2] http://www.mumia.de/
[3] http://de.indymedia.org/2003/10/62934.shtml

Ausdruck von: http://freedom-now.de/news/artikel242.html
Stand: 29.03.2024 um 11:49:30 Uhr