»Attica und Mumia«.
An diesem Montag, dem 13. September, jährt sich zum 50. Mal der von Gouverneur Nelson Rockefeller 1971 befohlene gewaltsame Sturm auf das Zuchthaus Attica im US-Bundesstaat New York. Sein Ziel war die Niederschlagung des Aufstandes von 1.500 Gefangenen. Vor neun Jahren fand dazu eine von 3.000 Menschen besuchte Veranstaltung in der Riverside Church in New York City statt, deren Podium prominent besetzt war: Angela Davis, Michelle Alexander, Cornel West, Marc Lamont Hill und andere forderten am 12. September 2012 die sofortige Schließung des Staatsgefängnisses von Attica sowie die Freilassung politischer Gefangener wie Mumia Abu-Jamal, die auch heute noch für den Kampf gegen die Masseninhaftierungen von Schwarzen und Latinos stehen.
Soffiyah Elijah, Vorsitzende der Knasthilfeorganisation »Correctional Association of New York« (CUNY), nannte Attica damals »einen Schandfleck für New York« und »ein Symbol für das Gefängnissystem des Landes«. Die Juraprofessorin und Bürgerrechtlerin Michelle Alexander erklärte, es gehe auch Jahrzehnte nach dem Aufstand immer noch um den Kampf für die Rechte der Gefangenen. Die Masseninhaftierungen zeigten, »wie im Kapitalismus mit denjenigen umgegangen wird, die ganz unten stehen«. CUNY hat den Kampf dagegen seither konsequent fortgesetzt und zeigt derzeit im Internet eine Ausstellung zum 50. Jahrestag des Attica-Aufstandes: Link zur CUNY-Website: https://www.correctionalassociation.org/[1]. (jh)
Aus: junge Welt Nr. 212 vom 13. September 2021