Solidarität ist eine Waffe – nutzen wir sie!21.08.09 (von ivk) Beitrag von Mumia-UnterstützerInnen aus Berlin am 13. August 2009 in Magdeburg auf der Demonstrationskundgebung zur Erinnerung an Oury Jalloh
Im Bericht zur Demo auf Indymedia heißt es, daß die Demoteilnehmer/innen »die unverzügliche Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen des Mordes an Oury [fordern]. Er verbrannte am 7. Januar 2005 bei lebendigem Leib in einem Dessauer Polizeirevier. Auch wenn dieses von deutschen Polizeibeamten begangene Verbrechen bis heute staatlicherseits nicht aufgeklärt ist, nicht aufgeklärt werden soll, haben wir sehr wohl verstanden warum Oury sterben mußte. Dieser Staat ist rassistisch! Dieser Staat schiebt täglich Menschen in Folter und Hunger ab, hält seine Grenzen dicht mit der Konsequenz vieler Toter bei der Überwindung der Festung Europa. BRD heißt Abschiebelager, Brechmitteleinsatz, Illegalisierung von Menschen, Imperialismus und vieles mehr«. Der Kundgebungsbeitrag:Mumia Abu-Jamal ist ein afro-amerikanischer Autor und Journalist. Ihm wurde ein Polizistenmord untergeschoben, um ihn zum Schweigen zu bringen. Seit über 27 Jahren sitzt er in einer sechs Quadratmeter kleinen Zelle in Isolationshaft. Schon zweimal konnte seine Hinrichtung von Hunderttausenden durch starke Proteste verhindert werden. Nun droht ihm erneut die Hinrichtung durch den Staat - und das obwohl heute deutlicher als jemals zuvor ist, dass ihm der Mord nicht bewiesen wurde. Eigentlich deutet alles darauf hin, dass er unschuldig im Sinne der Anklage ist. Aber die Behörden haben große Angst vor einem neuen Verfahren und haben die US-Verfassung mehrfach gebrochen, nur um dieses nicht stattfinden zu lassen. Warum unterstützen wir Mumia Abu-Jamal? – Wir wissen um die Zwangsarbeiten, auf denen bis heute der Lebensstandard von Teilen dieser Gesellschaften gegründet ist. Der Gefängnisindustrielle Komplex wird ähnlich wie in den USA auch hier zur neuem "Soziallösungsmodell" werden, wenn wir dem nicht entschlossenen Widerstand entgegen setzen. Kein Knast steht ewig! – Und wir wissen um die Todesstrafe in den USA. Diese ist das stärkste Instrument der Einschüchterung gegenüber der Bevölkerung. Sie ist ein Garant der als unabänderlich erscheinenden Zustände und soll Abschreckung bewirken. Oft haben sich Menschen in der Vergangenheit getraut, trotzdem an der Seite derjenigen zu stehen, die ohne Chance auf Verteidigung und oft mit gefälschten Beweisen zum Tode verurteilt wurden. In den Todestrakten der USA sitzt kein Reicher. Fast die Hälfte sind Afro-Amerikaner. Dazu kommen überdurchschnittlich viele Angehörige anderer ethnischer Minderheiten. Weiße werden in den USA viel seltener zum Tod verurteilt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass sie aufgrund der Geschichte von Sklaverei und Kolonialismus in der Mehrheit über mehr materiellen Wohlstand verfügen und daher häufig in der Lage sind, eine angemessene Verteidigung vor Gericht zu organisieren. Der Widerstand gegen die Todesstrafe wird in den USA immer stärker. Viele Menschen verstehen die Zusammenhänge zwischen Rassismus und Klassenjustiz. Es gilt jetzt, der US-Solidaritätsbewegung dabei zu helfen, die neue Obama-Regierung und vor allem Justizminister Eric Holder in die Verantwortung zu nehmen. Bürgerrechtsorganisationen wie die NAACP fordern eine Untersuchung des Rassismus in der Justiz am Beispiel von Mumia Abu-Jamal [eine «civil rights investigation«]. Holder hat als Minister in den letzten Monaten die Bevölkerung wiederholt dazu aufgerufen, sich gegen die festgefahrenen rassistischen Strukturen der Gesellschaft aufzulehnen. Nun wollen ihn viele US-Amerikaner/innen beim Wort nehmen. Wir alle können Druck auf die Regierung der USA ausüben! Am 3. Tag nach Verkündung der Todesstrafe (+) wird es einen internationalen dezentralen Aktionstag geben. Denkt euch Aktionen aus und bereitet sie vor! Und vor allem: wenn möglich, kündigt sie vorher öffentlich an! Solidarität ist eine Waffe – nutzen wir sie! (+) Anmerkung der Redaktion: |
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