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Mumia Abu-Jamal: Seit 23 Jahren im Todestrakt

14.02.05 (von ivk) Der Hauptanwalt von Mumia Abu-Jamal, Robert R. Bryan aus San Francisco, kommt am 21. bzw. 23. Februar 2005 für zwei Veranstaltungen nach Berlin und Hamburg. Am Freitag, 25. Februar 2005, findet um 11 Uhr eine abschließende Pressekonferenz im Haus der Demokratie und Menschenrechte (Robert-Havemann-Saal) statt. Bryan wird dann auch den zuvor erfolgten Staatsbesuch von US-Präsident George W. Bush in Brüssel und Mainz kommentieren. Rechtsanwalt Bryan wird am Dienstag, 22. Februar, auf der in Hamburg für 17 Uhr angesetzten Protestkundgebung gegen den Bush-Besuch sprechen

Seit 23 Jahren im Todestrakt
Veranstaltungen für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal

Während US-Präsident George W. Bush sich am 22. und 23. Februar 2005 in Brüssel und Mainz mit Nato und Bundesregierung trifft, besucht der Hauptanwalt von Mumia Abu-Jamal, Robert R. Bryan aus San Francisco, Berlin und Hamburg. Er wird auf zwei Veranstaltungen über das beantragte Wiederaufnahmeverfahren sprechen und darauf verweisen, daß die Kriegslügen der Bush-Regierung den Lügen der Anklage, die Mumia Abu-Jamal in die Todeszelle gebracht haben, entsprechen.
In einem rassistisch motivierten Prozeß war Mumia Abu-Jamal, Ex-Black Panther und Radiojournalist aus Philadelphia, im Sommer 1982 wegen angeblichen Polizistenmordes zum Tode verurteilt worden. Seitdem wird er unter menschenunwürdigen Bedingungen in Todestrakten US-amerikanischer Gefängnisse festgehalten. Er soll mit strafrechtlichen Mitteln zum Schweigen gebracht und als »unbequemer« Journalist daran gehindert werden, mit seinen Reportagen den Rassismus und die Unterdrückung von Minderheiten in den USA anzuklagen. Aber auch in der Todeszelle schweigt er nicht. Er schrieb im Knast mehrere Bücher, und die Tageszeitung junge Welt veröffentlicht jeden Samstag seine aktuelle Kolumne.
Sein Kampf für ein gerechtes Verfahren wird weltweit unterstützt und ist ein Symbol der Bewegung gegen Rassismus und Ausbeutung geworden. Internationale Proteste und Solidarität hatten zweimal - 1995 und 1999 - eine Aussetzung der jeweils anberaumten Hinrichtungstermine erreicht. Heute ist Mumia Abu-Jamal ein anerkannter Sprecher der über 3.500 Gefangenen in den US-Todestrakten und jemand, der aus der Todeszelle für die Abschaffung der Todesstrafe kämpft. Dieser Kampf ist um so wichtiger geworden, je mehr die Kriegsstrategie der Bush-Administration mit ihrem Besatzungsregime wie in Afghanistan und Irak sowie in Kriegsgefangenenlagern wie Guantanamo Bay, wo eine Hinrichtungsstätte gebaut wird, für eine erneute internationale Ausweitung der barbarischen Todesstrafe führt.
Wenn George W. Bush nun nach Europa kommt, um die EU- und Natostaaten in einer »neuen Partnerschaft« auf den Kriegskurs der USA für eine Neue Weltordnung zu bringen, müssen wir alle deutlich machen, daß wir den politischen Charakter der Todesstrafe sehen und ihre Abschaffung zu einem Teil des notwendigen Kampfes für eine friedliche und soziale Weltordnung von unten machen. Die Bundesregierung muß daran erinnert werden, daß die Abschaffung der Todesstrafe in der BRD nach dem Wüten des Nazi-Faschismus höchsten Verfassungsrang hat und jede Zusammenarbeit mit Staaten, die die Todesstrafe praktizieren, einem Verfassungsbruch gleichkommt.
Robert R. Bryan ist nicht nur seit 30 Jahren als Anwalt gegen die Todesstrafe aktiv, sondern auch politisch in den Organisationen der Menschen- und Bürgerrechtsbewegung. Er wird auf den Veranstaltungen und am 22. Februar auf der Hamburger Kundgebung gegen den Bush-Besuch über die hier skizzierten Zusammenhänge und den Widerstand dagegen sprechen. (LINK: www.bushinmainz.de)

Veranstaltungen

Berlin 21. Februar 2005, 19:00 Uhr, Humboldt Universität, Unter den Linden, Hörsaal 3075
Hamburg 23. Februar 2005, 19:00 Uhr, Hochschule f. Wirtschaft u. Politik (HWP), Von-Melle-Park 9, Hörsaal
mit
Rechtsanwalt Robert R. Bryan, San Francisco, Hauptanwalt von Mumia Abu-Jamal
Rolf Becker liest aktuelle Texte von Mumia Abu-Jamal
Jürgen Heiser, IVK Bremen und Verleger von Jamals Büchern

VeranstalterInnen: IVK Bremen, junge Welt, AK Kritische JuristInnen Berlin, Aktionsbündnis Mumia Abu-Jamal Berlin, Rote Hilfe OG-HH, Hamburger Forum, Flüchtlingsrat Hamburg, jW-Stammtisch HH, MAJ-Unterstützungsgruppe HH, AStA der HWP

Reise und Veranstaltungen kosten eine Menge Geld, deshalb bitten wir um Spenden.
Spendenkonto: Archiv 92/Sonderkonto Jamal
SEB-Bank Bremen, Kto-Nr. 100 873 8701, BLZ 290 101 11, Stichwort »Bryan Besuch«

 
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