Mumia-Solidarität lebt04.12.23 (von maj) 42. Jahrestag der Inhaftierung: Weltweit gehen Menschen für Abu-Jamal auf die Straßen
Link zum Artikel in junge Welt Nr. 282 vom 4. Dezember 2023: Bitte HIER klicken! Mumia-Solidarität lebt Amnesty International, die UN-Menschenrechtskommission, das EU- sowie zahlreiche nationale Parlamente haben auf Drängen der internationalen Solidaritätsbewegung dieses Urteil immer wieder angeprangert. Abu-Jamal saß drei Jahrzehnte in der Todeszelle in Isolation. Zweimal waren Hinrichtungsbefehle gegen ihn verhängt worden: Dank der Intervention seiner Verteidigung und der internationalen Mobilisierung wurden diese wieder aufgehoben. Erst 2011 entschied ein US-Bundesgericht, die Todesstrafe sei »verfassungswidrig«, wandelte das Todesurteil jedoch nur in eine lebenslange Haftstrafe um. Abu-Jamals Hoffnung, dass sein Fall juristisch noch einmal aufgerollt werden könnte, wurde im April 2023 enttäuscht. Die zuständige Richterin habe sich »kategorisch geweigert, die zahlreichen neuen Beweismittel der Verteidigung zu prüfen«, protestiert Libérons Mumia gegen diese »Brüskierung und Negierung grundlegender Rechte«. Die von der Verteidigung eingelegte Berufung könne indes die Verschlechterung des Gesundheitszustands des 69jährigen politischen Gefangenen nicht aufhalten. »Ohne ernsthafte medizinische Versorgung und Pflege« sei »sein Leben in Gefahr«, so das Pariser Komitee. Neueste Nachrichten besagen, dass sich die sanitären Bedingungen im Staatsgefängnis Mahanoy in Frackville, Pennsylvania, »erheblich verschlechtert« haben. Das Wasser in den Zellen sei »ohnehin kaum trinkbar«, durch defekte Leitungen zum Waschen oft nicht mehr zugänglich »und heißes Wasser nicht verfügbar«. Neben diesen Erschwernissen für eine medizinische Pflege kranker Gefangener wie Abu-Jamal sei das Anstaltsessen generell von sehr schlechter Qualität und besonders für die medizinisch notwendige Diät Abu-Jamals »völlig ungeeignet«. Besucher berichteten deshalb »mit Besorgnis von seinem anhaltenden Gewichtsverlust«. Angesichts dieser »äußerst besorgniserregenden Situation« plädiert Libérons Mumia für eine Steigerung der internationalen Mobilisierung, um den Aktivisten »aus dieser tödlichen Hölle zu befreien«. Die Kampagne »100 Künstler in Solidarität mit Mumia« arbeitet derzeit an einem Buch mit Werken von Profi- und Amateurkünstlern, das mit einem Vorwort von Angela Davis erscheinen soll. Zudem will die französische Ad-hoc-Initiative »1.000 Unterstützer für Mumias sofortige und bedingungslose Freilassung« in Kürze den US-Behörden die Liste der Unterzeichner überreichen. Der 42. Haftjahrestag Abu-Jamals erfordere in den Vereinigten Staaten und auf der ganzen Welt viele Initiativen dieser Art, so der mahnende Aufruf aus Paris. In Berlin findet die Kundgebung »Free Mumia – Free Them All!« am kommenden Sonnabend von 17 bis 18 Uhr vor der US-Botschaft am Pariser Platz statt. |
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