Kolumne 1.050 vom 12.04.2021: Ende der Todesstrafe in Virginia12.04.21 (von maj) Am 1. Juli 2021 tritt offiziell die Abschaffung der Rodesstrafe im US-Bundesstaat Virginia in Kraft // Am Ende Infos zum Gesundheitszustand Mumia Abu-Jamals
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 84 vom 12. April 2021: Bitte HIER klicken! Ende der Todesstrafe in Virginia Die erste Hinrichtung in den später gegründeten Vereinigten Staaten von Amerika wurde 1608 in Jamestown vollstreckt. Seitdem hat Virginia mehr als 1.300 Menschen hingerichtet, mehr als alle anderen US-Bundesstaaten. Vor 1909 war das Erhängen die vorherrschende Methode. Im Jahr 1737 wurde eine Sklavin verbrannt. Von 1910 bis 1994 wurde ausschließlich der elektrische Stuhl verwendet. Später war es die Giftspritze. Seit der Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA im Jahr 1976 – sie war 1967 durch ein Moratorium zeitweise ausgesetzt worden – fanden in Virginia 113 Hinrichtungen statt, im nationalen Vergleich ist das die zweithöchste Zahl nach Texas. Die letzte Hinrichtung in Virginia wurde im Juli 2017 mit der Spritze vollstreckt. Laut einem Bericht der New York Times vom 25. März wurden im 20. Jahrhundert in Virginia 377 Gefangene hingerichtet. Von ihnen waren 79 Prozent Schwarze. Diese ins Auge springende Tatsache könnte einer der Gründe für das formale Ende der Todesstrafe in Virginia sein. Gegenüber Reportern der New York Times sagte der Gouverneur, die fundamentale Frage im Zusammenhang mit der Beendigung der Todesstrafe laute: Ist sie fair? Ihre Abschaffung selbst scheint diese Frage zu beantworten – aber es ist auch möglich, dass Bundesstaaten wie Virginia angesichts der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie vor sehr ernsthaften fiskalischen Problemen stehen. Denn mit der Schließung von Geschäften und Betrieben gingen die Steuereinnahmen erheblich zurück. Virginia zeigt uns, dass sogar die Todesstrafe sterben kann. Am 24. April 2021, dem 67. Geburtstag von Abu-Jamal, wird die Solidaritätsbewegung für Mumia in Philadelphia und weiteren US-Städten sowie in Ländern auf verschiedenen Kontinenten auf die Straße gehen und seine sofortige Freilassung aus dem Gefängnis fordern, um ihm den Zugang zu angemessener medizinischer Versorgung zu ermöglichen. (jh) |
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