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Kolumne 1.037 vom 30.11.2020: Sie tanzten auf den Straßen

30.11.20 (von maj) Plötzlich war das Ende des Trump-Regimes in Sicht, und die Menschen strömten zusammen und feierten die Neuigkeit in einem Freudentaumel.

Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 280 vom 30. November 2020: Bitte HIER klicken!

Sie tanzten auf den Straßen
Als die Nachricht die Runde machte, dass US-Präsident Donald Trump nach einem harten Wahlkampf sein Mandat für eine zweite Amtszeit verloren hatte, waren die Straßen innerhalb weniger Augenblicke voll von Menschen, die ausgelassen jubelten. Sie sangen und tanzten – sie tanzten auf den Straßen!

So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen, und es war auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Aber plötzlich war das Ende des Trump-Regimes in Sicht, und die Menschen von Philadelphia über New York City und Wilmington bis San Francisco und direkt vor dem Weißen Haus in der Hauptstadt Washington strömten zusammen und feierten die Neuigkeit in einem Freudentaumel.

Was war der tiefere Grund dafür? Ich denke, in diesem Ausbruch unbändiger Freude spiegelte sich die Schwere der staatlichen Unterdrückung wider und die von Bedrohung und Einschüchterung vergiftete Atmosphäre, die mit einem Mal aufgehoben schienen, was die Seelen entlastete. Die Menschen hatten das Gefühl, wieder atmen, singen und sogar wieder tanzen zu können.

Als ich davon hörte, fiel mir sofort das Lied »Dancing in the Streets« von Martha and the Vandellas ein, einer der populärsten Songs der 1960er Jahre: »Ruft’s hinaus in die ganze Welt/Seid ihr bereit für einen ganz neuen Beat?/Der Sommer ist da, und die Zeit ist reif/Auf den Straßen zu tanzen/Dies ist eine Einladung an die ganze Nation/Eine Chance für alle, sich zu treffen/Zu lachen, zu singen und zur Musik zu swingen/Und auf den Straßen zu tanzen!«

Während der monatelangen Demonstrationen gegen rassistische Polizeigewalt im Sommer 2020 nahm auch die Sängerin der Band, Martha Reeves, an ihrem ersten Protestmarsch teil. »Von überall her kamen Menschen und marschierten in Harmonie friedlich zusammen«, sagte sie. »Einige tanzten sogar auf der Straße. Und das wurde auch Zeit!« Zu besonderer Bedeutung war der weltweite Hit in den Vereinigten Staaten während der langen, heißen Sommer der Jahre 1964 und 1965 gekommen, »als in jeder Stadt des Landes Unruhen ausbrachen«, wie sich Martha erinnerte. »Genau wie heute führten damals die Brutalität der Polizei und die Versuche der Regierung, die Schwarzen wieder unter Kontrolle zu bringen, zu einem Aufstand, der eine Revolution war.«
Übersetzung: Jürgen Heiser

 
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