Kolumne 1.024 vom 31.08.2020: Keine Freunde der Schwarzen31.08.20 (von maj) Das schwarze Amerika steht vor Entscheidungen, die weniger klar sind als derzeit dargestellt. Schließlich haben die Obama-Jahre gezeigt, dass Hoffnungen und Emotionen allein nicht genug sind
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 203 vom 31. August 2020: Bitte HIER klicken! Keine Freunde der Schwarzen Als Biden in den 1990er Jahren als Senator des US-Bundesstaats Delaware die schmierige Karrierestange der Politik erklomm, opferte er seinem Ehrgeiz die Zukunft Zehntausender Minderjähriger. Als Vorsitzender des US-Justizausschusses befürwortete er Gesetzesverschärfungen der Regierung von William Clinton, durch die diese Kids lebenslang in Gefängnisse für Erwachsene gesperrt wurden. Die meisten von ihnen waren schwarz und braun. Der Mann, der jetzt mit seiner Empathie für Schwarze als Kandidat für das Präsidentenamt wirbt, war damals ein kaltschnäuziger Politiker, der Kinder und Jugendliche dazu verdammte, auf ewig in einer Gefängniszelle zu verschwinden. Deshalb ist es ratsam, die beiden Anwärter für das Präsidentenamt mit äußerster Vorsicht zu betrachten. Beide müssen sich die Frage gefallen lassen, ob für sie schwarze Leben wirklich zählen. Trump wird schon lange von den Medien heftig attackiert, weil sein Verhalten völlig inakzeptabel ist, aber über Bidens Vergangenheit als Gesetzgeber wissen fast nur Journalisten und Wissenschaftler Bescheid. Keiner der beiden Politiker hat also aus seiner Geschichte etwas Positives vorzuweisen, sofern es ihr Verhältnis zu Schwarzen betrifft. Ganz im Gegenteil! Deshalb ist es jetzt die Aufgabe aller in den Bewegungen gegen Rassismus und für Gerechtigkeit und soziale Gleichheit, vor der Wahl für Klarheit zu sorgen und eine bessere Politik für Schwarze zu fordern. Schließlich haben uns die Obama-Jahre gelehrt, dass Hoffnungen und Emotionen allein nicht genug sind. |
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