Kolumne 1.013 vom 15.06.2020: Welt in Flammen15.06.20 (von maj) Es geht um die aktuellen Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt, die sich nicht nur über die Vereinigten Staaten von Amerika, sondern über die ganze Welt ausbreiten / Nachtrag zum Sturz des Denkmals von Frank Rizzo, ehemals Polizeichef und Bürgermeister von Philadelphia
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 137 vom 15. Juni 2020: Bitte HIER klicken! Welt in Flammen Die Solidaritätsproteste im australischen Sydney werden zum Teil genährt durch die langjährige Unzufriedenheit der dunkelhäutigen Aborigines, der indigenen Gemeinschaften des Landes und der Provinz New South Wales, die wie die schwarze Bevölkerung in den Vereinigten Staaten seit vielen Generationen unter staatlicher Repression leiden. Demonstranten forderten vor dem Rathaus von Sydney »Gerechtigkeit für David Dungay«, einen jungen Aborigine, der 2015 in einem Gefängnis in der Stadt starb. Dungays Familie sagt, auch seine letzten Worte seien »I can't breathe – Ich kann nicht atmen« gewesen, als er von vier Gefängniswärtern gewürgt wurde und erstickte. Wie hat nun die Polizei in den USA auf die Herausforderung durch die massenhaften Proteste reagiert? Die Cops drehten durch und attackierten die Protestierenden, Männer wie Frauen. In Buffalo stießen sie einen 75jährigen Weißen rücklings zu Boden und stiegen über den stark aus einer Kopfwunde blutenden Mann achtlos hinweg. Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen in Flammen, und sie setzen die übrige Welt in Brand. Im Zuge des Schleifens zahlreicher Denkmäler, die Kolonialismus und Rassismus verherrlichen, ist auch in Mumia Abu-Jamals Heimatstadt Philadelphia die Bronzestatue des ehemaligen Bürgermeisters und Polizeichefs Frank Rizzo vor dem Rathaus entfernt worden. Demonstranten hatten bereits während der Proteste nach der Ermordung George Floyds versucht, die Skulptur umzustürzen. Arbeiter der Stadt entfernten das Standbild dann am Morgen des 3. Juni 2020 auf Anordnung von Bürgermeister James »Jim« Kenney. Die Statue repräsentiere schon »zu lange für viele Menschen Bigotterie, Hass und Unterdrückung«, erklärte Kenney in einem Tweet. (jh) |
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