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Kolumne 999 vom 9.03.2020: Schwer vorherzusagen

09.03.20 (von maj) Werden bei den kommenden US-Präsidentschaftswahlen wieder einige Leute mit ihrer Wahlentscheidung hinterm Berg halten, um es dem »System« heimzuzahlen?

Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 58 vom 9. März 2020: Bitte HIER klicken!

Schwer vorherzusagen
Bei den letzten US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 lagen Presse und Meinungsforscher mit ihren Prognosen völlig daneben. Nur wenige Menschen hatten damals geglaubt, dass der republikanische Kandidat Donald Trump es wirklich schaffen könnte, über die angeblich so »brillante und politisch versierte« Hillary Clinton zu triumphieren.

Aber dann trat James Comey, von 2013 bis 2017 Direktor der Bundespolizei FBI, mit Ermittlungen zu Clintons Umgang mit vertraulichen Regierungsinformationen auf den Plan. Clinton war von 2009 bis 2013 Außenministerin der Vereinigten Staaten. Während dieser Zeit soll sie berufliche E-Mails über eine von ihr eingerichtete Privatadresse sowie einen privaten Server geschickt haben. Als FBI-Direktor Comey darüber auf einer Pressekonferenz berichtete, zerschlugen sich Clintons Hoffnungen auf einen Wahlsieg in kurzer Zeit.

Das war jedoch nicht der einzige Grund, warum Clinton am Ende so überraschend gegen Trump verlor. Es gab nicht wenige Wähler, die ob der möglichen Reaktionen in der Öffentlichkeit besorgt waren, sollten sie ihre Unterstützung für Trump zugeben. Daher behielten sie ihre Entscheidung für sich, gingen in die Wahlkabine und gaben stillschweigend ihre Stimme für Trump ab. Wenn sie dann von einem Meinungsforschungsinstitut angerufen und gefragt wurden, wen sie gewählt hätten, logen sie ganz einfach. Natürlich fragt man sich, wie es möglich ist, dass sich Demoskopen derart irren können. Ich habe keine Ahnung, wie viele Menschen sich so verhalten haben, aber schaut man sich die Diskrepanz zwischen den damaligen Umfragen und dem Wahlergebnis an, scheint die Vermutung zutreffend zu sein.

Die weiße Arbeiterklasse wurde mehrfach betrogen, unter anderem mit dem unter Ex-US-Präsident William Clinton abgeschlossenen Nordamerikanischen Freihandelsabkommen NAFTA und der daraus resultierenden Abwanderung von US-Unternehmen in Billiglohnländer. Die meisten der dabei verlorengegangenen US-Arbeitsplätze waren Jobs in der Produktion von Autos, Kühlschränken und ähnlich hochpreisigen Konsumartikeln.

Diese Arbeitsplätze sind für immer verloren. Würden die Demokraten sie zurückbringen, vorausgesetzt, ihr noch zu kürender Kandidat gewänne die kommende Wahl? Darauf sollte man nicht seinen Kopf verwetten. Und Trump, würde er die Jobs zurückholen? Nicht in diesem Leben. Die sind weg, bedaure! Einige Leute warten auf den richtigen Zeitpunkt und halten mit ihrer Wahlentscheidung hinterm Berg, um es dem »System« heimzuzahlen. Das Ergebnis der kommenden Präsidentschaftswahl sollte also niemanden überraschen.
Übersetzung: Jürgen Heiser

 
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