Kolumne 989 vom 23.12.2019: Krieg in Afghanistan23.12.19 (von maj) Wie zu Zeiten des Vietnamkrieges belügt die US-Regierung die Öffentlichkeit über den Krieg in Afghanistan
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 298 vom 23. Dezember 2019: Bitte HIER klicken! Krieg in Afghanistan Durch eine Fülle kürzlich in der Tageszeitung Washington Post veröffentlichter Dokumente wurde bekannt, dass führende US-Militärs, die in Afghanistan stationiert waren, inzwischen erklären, sie sähen keinen Sinn in dem Einsatz, der sich zum längsten Krieg der Nation entwickelt. Der pensionierte Drei-Sterne-General Douglas Lute wurde mit den Worten zitiert: »Uns fehlte jedes grundlegende Verständnis von Afghanistan. Wir wussten nicht wirklich, was wir dort machten.« Diese Aussage wurde auch am 10. Dezember 2019 in der New York Times veröffentlicht. Für jeden, der sich an den chaotischen Krieg in Vietnam erinnert, klingt diese Suche nach einem Sinn des militärischen Handelns vor Ort bemerkenswert vertraut. Mehr als achtzehn Jahre lang zeichneten die Offiziellen von Militär und Politik der USA in der Öffentlichkeit ein rosiges Bild des Afghanistan-Krieges. Die Wirklichkeit sah und sieht anders aus, denn nach Eintritt der Dunkelheit sind es die Taliban, die in den Dörfern außerhalb der Hauptstadt Kabul regieren. Und mit ihren überfallartigen Vorstößen haben sie in Kandahar schlimme Verwüstungen angerichtet. Die Taliban führen einen ähnlich langandauernden Guerillakrieg gegen die US-Truppen, wie sie ihn auch schon gegen die von der damaligen afghanischen Regierung ins Land gerufenen sowjetischen Einheiten und fast hundert Jahre zuvor gegen die Armee des britischen Empire geführt haben. Sie haben gelernt abzuwarten, bis sich auch noch das letzte Imperium mit seinen Truppen zurückzieht. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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