Kolumne 943 vom 4.02.2019: Organisiert euch04.02.19 (von maj) Der einzige Weg, für Verbesserungen zu kämpfen, ist, sich zusammenzuschließen. Dies ist eine Lehre, die nicht nur die Bürgerrechtsbewegung in den USA gezogen hat.
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 29 vom 4. Februar 2019: Bitte HIER klicken! Organisiert euch Sein Gegenargument war, wenn es mit seiner Rolle als Richter unvereinbar wäre, Geld von der FOP zu nehmen, dann müsste das ja wohl auf alle Richter um ihn herum zutreffen. Und tatsächlich wurden vier seiner Richterkollegen aus der Kasse der FOP unterstützt. Mir war das nicht klar, bis Castille es selbst in seiner Erwiderung auf unsere Beschwerde schrieb. Ja, verdammt, dachte ich, vielleicht solltet ihr euch wirklich alle für befangen erklären. Das einzig taugliche Mittel gegen Repression und Unterdrückung ist jedoch, sich zu organisieren und Bewegungen aufzubauen. Darin allein liegt eine Lösung. Deshalb ist diese Veranstaltung ein guter Anfang, denn wenn Menschen zusammenkommen, sich organisieren und kämpfen, dann können sie Veränderungen durchsetzen. Passiert das nicht, dann setzen sich die repressiven Kräfte durch. Das müssen wir uns immer wieder klarmachen. Es geht um Gewalt und Gegengewalt, um Repression und den Kampf dagegen. Der Sklavenbefreier Frederick Douglass hat es auf den Begriff gebracht: »Ohne Kampf gibt es keinen Fortschritt«. Sicher werden die meisten Leute hier im People’s Forum Aktivisten und Organisatoren sein. Ihr tut also, was getan werden muss. Dazu möchte ich noch die Worte eines anderen großen schwarzen Anführers zitieren, Kwame Touré, ehemals auch bekannt als Stokely Carmichael, der das Buch »Black Power« geschrieben hat. Er beendete jede seiner öffentlichen Reden mit der Aufforderung: »Organisiert euch, organisiert euch, organisiert euch!« Das muss auch unser aller Leitspruch sein. Bewegungen aufzubauen, die Veränderungen bewirken, ist eine lebenslange Aufgabe. Als ich mich mit 15 Jahren in der Black Panther Party organisierte, hatte ich das noch nicht begriffen. Aber das Leben eröffnet uns immer wieder neue Möglichkeiten, und es lehrt uns vieles. Die im April 2018 verstorbene Kiilu Nyasha, eine aus New Haven stammende Genossin der Black Panthers, die nach Kalifornien übersiedelte, ließ uns eine dieser Lehren als Vermächtnis zurück: »Der Kampf um Freiheit hört niemals auf!« Diesen Beitrag übermittelte Mumia Abu-Jamal live per Telefon an das People’s Forum in New York City. Dort fand am 12. Januar 2019 in der Reihe »Special Report« eine Veranstaltung der »Campaign to Bring Mumia Home« zu »neuen und vorteilhaften juristischen Entwicklungen« in seinem Fall statt. (jh) |
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