Kolumne 926 vom 8.10.2018: Kampf für Gesundheit08.10.18 (von maj) Mumia Abu-Jamal und 200 weitere Gefangene in Pennsylvania haben die Therapie ihrer Hepatitis-C-Infektionen durchgesetzt und wurden geheilt. Tausenden anderen verweigern die Behörden nach wie vor ihre Behandlung...
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 233 vom 8. Oktober 2018: Bitte HIER klicken! Kampf für Gesundheit Gefängnisse sind Gebilde, die heute vor allem in ländlichen Gebieten, die von Rezession und Arbeitslosigkeit gezeichnet sind, dazu dienen, Kommunen mit vorwiegend weißer Bevölkerung krisensichere Jobs zu bieten. Diese Gemeinden profitieren von einem großen Angebot an Arbeitsplätzen in diesen Haftanstalten, und zwar nicht nur im Sicherheitsbereich, sondern auch in den dortigen Krankenabteilungen. Niemand sollte überrascht sein, dass die medizinische Versorgung in den Knästen noch minderwertiger ist als die ohnehin schlechte in Gegenden und Stadtteilen, in denen arme Menschen und die Arbeiterklasse leben. Eins der derzeit größten Gesundheitsprobleme, mit denen Menschen dort genauso wie ihre Leidensgenossen hinter Gittern zu kämpfen haben, sind Infektionen mit dem Hepatitis-C-Erreger, die zu lebensbedrohlichen Schädigungen der Leber und Folgeerkrankungen führen. Wenngleich Hepatitis C mittlerweile durch antivirale Medikamente heilbar ist, wird das durch hohe Kosten verhindert. Der aktuelle Verkaufspreis für den Wirkstoff, für den der Pharmakonzern Gilead ein Monopol auf dem Arzneimittelmarkt hat, liegt bei etwa 1.000 US-Dollar – pro Pille! Was bedeutet, dass die für eine acht- bis zwölfwöchige Kur notwendige Heilbehandlung für einen Patienten nahezu 90.000 US-Dollar kostet. Welcher Patient in Freiheit kann sich das leisten? Und welche Gefängnisbehörde ist bereit, diese Summe für Häftlinge aufzubringen? Wie jedes andere soziale Gut erlangt man auch Gesundheit in dieser Gesellschaft nur durch beständigen Kampf. Es gab deshalb in der jüngeren Vergangenheit rechtliche Auseinandersetzungen, Proteste und massenhafte Anrufe bei den zuständigen Behörden, um uns Gefangene bei unserem Kampf für die Therapie der Hepatitis-C-Infektionen mit den teuren Medikamenten zu unterstützen. Einige Gefangene, unter ihnen der Verfasser, hatten damit Erfolg, viele andere warten nach wie vor auf ihre Behandlung. Der Kampf muss deshalb weitergehen – überall im Land. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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