Kolumne 902 vom 3.04.2018: Rebellion der Jugend03.04.18 (von maj) Bereits 18mal wurden in diesem Jahr in den USA Schulen zum Schauplatz von Schießereien. Nun begehrt eine neue Generation auf
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 77 vom 3. April 2018: Bitte HIER klicken! Rebellion der Jugend Aber diesmal entstand aus einer bedrückenden Atmosphäre von Tod und Zerstörung etwas Neues: Kinder und Jugendliche im ganzen Land gingen auf die Straße und rebellierten gegen die tödliche Gewalt, mit der sie seit Anfang des Jahres schon 18mal konfrontiert wurden. Sie schauten den sogenannten Erwachsenen, die sie eigentlich beschützen sollen, ins Gesicht und sahen in ihnen zum ersten Mal das, was sie wirklich sind. Diese Erwachsenen, Polizisten und Politiker, erwiderten ihre Blick zwar, aber sie verzogen keine Miene und reagierten nicht, weil sie viel zu sehr damit beschäftigt waren, sich schützend vor die Waffenlobby der National Rifle Association (NRA) zu stellen. Kein Wunder, denn die NRA zahlt Millionenbeträge an Polizeiorganisationen, Politiker und ihre Parteien, um genau diese Art von Dienstbeflissenheit ihrer Spendenempfänger sicherzustellen. An diesem Verhalten begriffen die protestierenden Schülerinnen und Schüler, dass dann, wenn es zu einem Konflikt zwischen ihren warnenden Worten und den Interessen der Reichen und Mächtigen kommt, sie nur verlieren können. Deshalb schrien sie ihre Forderungen heraus gegen die Welt der Erwachsenen und ihre böswillige Verlogenheit. Und sie handelten, schlossen sich zusammen, rebellierten, protestierten und erschütterten die Nation. In diesem Prozess erwachten sie massenhaft aus den Traumwelten ihrer Kindheit und erkannten plötzlich die Politik der Herrschenden in all ihrer Verdorbenheit. Die hunderttausendfach erhobenen Stimmen der aufbegehrenden Schülerinnen und Schüler hallten überall auf dem Globus wider, und diese versammeln sich nun zu einer neuen Jugendbewegung heran. Weil sie von den Erwachsenen nicht erhört werden, erkennen sie ihre wahre Lage und machen den entscheidenden Schritt heraus aus der Unwissenheit und Unbeschwertheit ihrer Kindheit: Auf diese Erwachsenen können sie sich nicht länger verlassen! Und sie begreifen, dass sie sich organisieren müssen, weil sich sonst niemals etwas ändern wird. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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