Kolumne 893 vom 29.01.2018: Trumps Sprachrohr29.01.18 (von maj) Nach dem Rauswurf von Trumps ehemaligem Chefstrategen Stephen Bannon bleibt dessen nationalistische und rassistische Ideologie fest im Weißen Haus verankert
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 15 vom 29. Januar 2018: Bitte HIER klicken! Trumps Sprachrohr Eine Politik der Ausgrenzung, der Rache, der Paranoia und der ungezügelten Gehässigkeit regiert das Land. Der weiße Nationalist Bannon kam Trump zu Hilfe, als seine Wahlkampagne für das Präsidentenamt an dem Skandal über einen Tonbandmitschnitt zu scheitern drohte. Zu hören war darauf der Präsidentschaftskandidat Trump, wie er mit seinen »Heldentaten« prahlte, junge Frauen mit sexuellen Übergriffen missbraucht zu haben. Jetzt ist ein neuer Skandal entstanden, der wieder eine Ausgeburt seines grausam bissigen Mundwerkzeugs ist, mit dem er in seiner rassistischen Verachtung Gift und Galle spuckt gegen Menschen mit dunkler Hautfarbe. Eben noch dachte man, schon alles gehört zu haben, was an Beleidigungen möglich ist, da spricht ein amtierender US-Präsident schon wieder voller Häme über Menschen, diesmal Migranten, die vor Armut und Krieg fliehen, die aber nach Trumps Meinung aus »Dreckslochländern« stammten. So ein Schimpfwort würde mir niemals über die Lippen kommen, weil ich zögern und denken würde, was wohl meine Enkelkinder sagen würden, wenn sie das hörten. Und dann sieht man wieder Trump, das Gesicht rot vor Zorn, wie er seine Wölfe auf Bannon hetzt, der innerhalb kürzester Zeit niedergerissen wird, weil er bei seinem Herrn in Ungnade gefallen ist wie ein mit Blitz und Donner vom Himmel gestürzter und zum Satan gewordener Engel. Nun, Bannon mag von der Bildfläche verschwunden sein, aber der »Bannonismus«, diese Ideologie der unzivilisierten Verachtung gegenüber schwarzen Menschen, bleibt. Über Stephen Bannon hieß es in den Hochzeiten seiner Herrschaft im Weißen Haus, er sei Trumps »Gehirn«, aber ich halte ihn eher für Trumps Sprachrohr. |
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