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»Verschärftes Befragen«

09.02.16 Zweite Runde der US-Vorwahlen: Republikaner übertrumpfen sich mit Foltervorschlägen. Patt zwischen Demokraten / Sanders-Rede aus Iowa / Zur Person: Bernard Sanders

»Verschärftes Befragen«
Link zum Schwerpunkt-Artikel in junge Welt Nr. 33 vom 9. Februar 2016: Bitte HIER klicken!

Zur Person: Bernard Sanders
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»In Iowa hat eine politische Revolution begonnen«
Rede von »Bernie« Sanders am Abend der Vorwahlen im US-Bundesstaat Iowa, 2. Februar 2016
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Danke, Iowa! Als wir vor neun Monaten in diesen schönen Staat kamen, hatten wir keine politische Organisation, kein Geld, niemand kannte uns. Und dann nahmen wir es mit der mächtigsten politischen Organisation in den USA auf. Und heute Abend sieht es so aus, dass wir (mit Hillary Clinton; jW) gleichauf liegen. Ich bin überwältigt und bewegt durch die Tatsache, dass Millionen Menschen überall im Land freiwillige Helfer unserer Kampagne wurden. Wir haben dreieinhalb Millionen Einzelspenden von durchschnittlich 27 Dollar erhalten! Wir stehen nicht für die Interessen der Klasse der Milliardäre, der Wall Street oder der US-Konzerne. Wir wollen deren Geld nicht!
Wir waren in Iowa so erfolgreich und werden es wohl auch in New Hampshi re und weiteren Staaten sein, weil das amerikanische Volk nein sagt zu einer korrupten Ökonomie. Es ist nicht fair, wenn die oberen zehn Prozent heute soviel Vermögen besitzen wie die unteren 90 Prozent. Es ist nicht fair, wenn die 20 reichsten Menschen in diesem Land mehr Vermögen besitzen als die untere Hälfte. Seid ihr also offen für eine radikale Idee? Sie lautet: Wir werden eine Ökonomie schaffen, die den Arbeiterfamilien dient und nicht nur der Klasse der Milliardäre.
Weil Millionen Menschen für Hungerlöhne arbeiten, werden wir den Mindeststundenlohn auf 15 Dollar (13,77 Euro) erhöhen. Frauen sollen gleiche Löhne erhalten. Niemand soll für eine gute Bildung mit Verschuldung bestraft werden. Ab 2016 werden wir deshalb alle Studiengebühren für staatliche Colleges und Universitäten abschaffen. Zur Finanzierung werden wir die Spekulationsgeschäfte der Wall Street besteuern. Habgier, Leichtsinn und illegales Handeln der Wall Street haben diese Wirtschaft in die Knie gezwungen. Das amerikanische Volk hat die Wall Street gerettet. Nun muss die Wall Street der Mittelschicht beistehen.
Wenn wir von der Veränderung der Vereinigten Staaten sprechen, dann müssen wir die Schande beenden, dass bei uns mehr Menschen im Gefängnis sitzen als in jedem anderen Land, darunter überproportional viele Afroamerikaner und Latinos. Wir werden deshalb mehr Jobs und Ausbildungsplätze für unsere Kinder schaffen und nicht immer mehr einsperren.
Ich habe mit Wissenschaftlern überall auf der Welt gesprochen. Es bedarf keiner Debatte mehr: Der Klimawandel ist Realität. Deshalb tragen wir moralische Verantwortung dafür, mit allen Ländern der Erde daran zu arbeiten, unser Energiesystem umzustellen, weg von fossilen Brennstoffen und hin zu nachhaltiger Energieerzeugung.
Wenn jedes größere Land auf der Erde seiner Bevölkerung einen Rechtsanspruch auf Gesundheitsversorgung garantiert, sollte das auch in den USA ein Recht und kein Privileg sein.
Ich will mit einer Bemerkung schließen, die Sie von keinem anderen Präsidentschaftskandidaten hören werden: Kein Präsident, auch kein Bernie Sanders oder sonstwer, kann die Veränderungen bewirken, die Arbeiterfamilien und die Mittelschicht dieses Landes, die unsere Kinder und Senioren verdienen. Kein Präsident kann das, weil die Wall Street und die US-Konzerne so mächtig sind, dass kein Präsident das allein schaffen kann. Deshalb hat in Iowa heute eine politische Revolution begonnen. Sie bedeutet, dass dann, wenn Millionen Menschen sich zusammentun – einschließlich aller, die aufgegeben haben, sich politisch einzuschalten, weil sie so bestürzt und frustriert sind über das, was in Washington geschieht, und einschließlich junger Leute, die nie zuvor am politischen Prozess teilgenommen haben –, wenn also junge und arbeitende Menschen und Senioren aufstehen und laut und deutlich sagen: »Genug ist genug!« und dass die Regierung unseres großartigen Landes für uns alle da ist und nicht nur für eine Handvoll Milliar­däre, dann werden wir dieses Land wirklich verändern.

Übersetzung: Jürgen Heiser

 
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