Kolumne # 698 vom 10.05.2014: The American Way of Death10.05.14 (von maj) Die Todesstrafenpraxis der Vereinigten Staaten ist nichts anderes als offene Folter
Mumia Abu-Jamal * junge Welt Nr. 108 – 10./11. Mai 2014 Am 29. April sollte der 38jährige Clayton Lockett auf einer Hinrichtungspritsche der Strafvollzugsbehörde des US-Bundesstaates Ohio in Oklahoma City mit der Giftspritze getötet werden. Nach Augenzeugenberichten krümmte und wand er sich und stöhnte unter den brennenden Schmerzen, die ihm mit der Injektion zugefügt wurden. Er versuchte noch, Wörter herauszupressen, strampelte mit seinen Beinen und rang volle 43 Minuten mit dem Tod, nachdem ihm der Giftcocktail in die Venen gespritzt worden war. Es war eine experimentelle Mischung der Chemikalien Midazolam, Vecuronium und Kaliumchlorid, die zuerst seine Atmung lähmen und dann sein Herz zum Stillstand bringen sollten – allerdings auf eine relativ schmerzlose Weise. Das ging jedoch schief, denn er verlor offenbar während der ganzen Prozedur zu keiner Zeit sein Bewußtsein. Erst mehr als zehn Minuten, nachdem die Hinrichtung auf Anordnung von Oklahomas Strafvollzugsdirektor Robert Patton abgebrochen worden war, blieb Locketts Herz stehen, und er verlor sein Leben durch einen Herzinfarkt. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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